weidwunde wiesenflächen (/vergangenheitsich/)


/sommerzweitausendzehn/

/der sommer als in sich geschlossene utopie - fiktive realitätsbewältigung./

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es ist nur...

wenn es fließt, das eis rückwerts und stockt.
wenn es wieder sommer ist und wir wissen
"der sommer war es, nicht wir..."
wenn es nur die erinnerung ist und alles ins gleiche gleitet...

auf sommerwiesen; bruchstellen decken diese mädchen zwischen grün,
wollen wirr die gräser ziehen, rosé verheddert sich im flaum...
alles was sie sind ist augenblicklich.
der moment macht euch glücklich.
die mädchenhände nehmen sich, ziehen sich haltend um niemals ins meer zu fallen.
für die weile sind sie glückselig vereinigt.

/weidwunde wiesenstellen waren der sommer in stücken./

das utopische feld entwickelt bruchstellen an vier eckpunkten.
der boden unter ihren füßen verflüssigt sich in treibsandartige materie.
tief fallend findet der akt im herbst ein ende. sachliche klassik nennt es sich.
doch das sehen wir nicht, noch nicht.


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brief eines unbekannten

amandie wie das leben dich liebte, das bleiche lächeln strahlend, deine roten lippen, die pfirsich wangen, das fließend fallende blond und die narben an den wunden knien.
unvollendeter engel, du.
morgens als das gras noch voller tau und die luft erfüllt mit der kalten säure der nacht war bewegte sich das leben unweigerlich fort…
es musste ende des sommers gewesen sein, am späten vormittag, als ich mich begann zu drehen, um meine eigene achse, für sehr lange zeit.
amandie, du warst nur mit blütenstaub bedeckt, dein haar voller käfer und flachs.
an deinem linken arm hattest du reihenweise perlen, der rechte weiter weg, so als wäre er kein teil von dir und die adern brennend offen.
kleine bäche mündeten in der kalten erde. dein blut wurde eins mit dem irdischen, mit dem von dem du immer so weit entfernt schienst/ gewesen bist.
nun fühle ich dich intensiver denn je, dein ende vom anfang steckt tief in meinem herz.
nach drei stunden wurde der glassplitter gefunden mit dem du deinen weg als engel geebnet hattest.
(…)
der tag begann im gestreiften schlafanzug in der wanne, ein schiff ober mir, ohne wasser und dann lief ich barfuß zum bäcker.
die luft roch frisch und es fühlte sich nach dem optimalen tag an.
staub vermischte sich mit der pyjamahose, das laken voller steine und brotkrümeln.
(…)
drei stunden lagen die rosienenbrötchen nun schon am küchentisch und ich im bett, die steine hinterließen rote kleinstkrater in meiner haut, aber ich spürte nicht, ich war nicht, nur da.
das ende war nicht abzusehen. war es?
amandie, als ich das haus zum zweiten mal an diesem tag verlassen hatte um durch die umliegende natur zu streifen, streifte ich dich…
(also war es der optimale tag um fliegen zu lernen?)
ich brach (summend) zusammen, die welt implodierte und ich begann zu rotieren.
amandie, dein ende ist mein ende und mein ende soll dein sein.
(...)
amandie, zeit ist vergangen, meine adern edel verschlossen, dein grab verwildert doch du wirst niemals verblassen, jeden tag sehe ich wolken in deiner form, amandie, ich bin wieder glücklich.

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